Informationen für Waldbesitzer
Die Bergwaldoffensive - Hand in Hand für gesunde Bergwälder
Die Bergwaldoffensive (BWO) unterstützt private und kommunale Waldbesitzer darin, stabile und widerstandsfähige Bergwälder zu schaffen und zu erhalten.
Die wichtigen Leistungen der Bergwälder für die Erholung, die Versorgung mit dem wertvollen Rohstoff Holz, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als Schutz vor Naturgefahren sollen damit langfristig gesichert werden.
Bergwaldoffensive am AELF Holzkirchen
Die Bergwaldoffensive ist mit Finanzmitteln ausgestattet, um Projekte zum Waldumbau in ausgewiesenen Projektgebieten zu unterstützen. Sämtliche Maßnahmen erfolgen auf freiwilliger Basis.
In den Landkreisen Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen werden momentan acht Projektgebiete bearbeitet. In diesen Gebieten erfüllt der Schutzwald wichtige Funktionen und ist gleichzeitig verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt.
Es dominieren instabile Fichtenbestände, die durchforstet werden müssen, um stabile Mischwälder für künftige Generationen zu schaffen. Die Wälder werden im Rahmen der BWO mit befestigten Rückewegen erschlossen oder bevorzugt mit dem Seilkran durchforstet. Wo Mischbaumarten fehlen, werden sie durch Pflanzung künstlich eingebracht. Auch Naturschutzmaßnahmen zum Biotoperhalt können im Rahmen der BWO verstärkt durchgeführt werden.
Bedeutung der Tanne
Die Tanne wurzelt tiefer als die Fichte und ist damit stabiler gegen Windwürfe. Sie übersteht Trockenzeiten besser und wird von dem gefürchteten Borkenkäfer nicht befallen. Leider ist sie auf großer Fläche gar nicht oder nur sehr spärlich zu finden. Dies liegt auch daran, dass sie vom Wild bevorzugt verbissen wird. Die Tannenanteile zu erhöhen, ist eines der wichtigen Ziele der BWO. Wir werden dabei stark durch Partner und Sponsoren unterstützt. Sie stellen uns junge Tannenpflanzen zur Verfügung, die von Freiwilligen gepflanzt werden.
Öffentlichkeitsarbeit
Eine wichtige Grundlage der BWO ist die Einbindung aller Interessensgruppen, die sich mit dem Thema Bergwald beschäftigen. Wir haben in Zusammenarbeit mit der Firma Utopia unter anderem eine Ausstellung konzipiert, in der auch andere Fachbehörden, die Politik sowie Verbandsvertreter zu Wort kommen. Die Ausstellung kam bereits an zahlreichen öffentlichen Orten zum Einsatz und wird besonders an Schulen geschätzt. Da es besonders wichtig ist, Kinder als die Entscheider von Morgen an das Thema heranzuführen, halten wir Vorträge an Schulen und führen Aktionen im Wald durch, unter anderem mit der Stiftung Plant for the Planet. Das BWO-Projekt Bichl wurde für den Alpinen Schutzwaldpreis 2012 in der Kategorie Öffentlichkeitsarbeit nominiert.
Seilkran zur Durchforstung
Strukturreicher Mischwald
Hintergrund
- Der Bergwald im Alpenraum ist für unserer Gesellschaft unverzichtbar.
Er stellt das größte zusammenhängende Ökosystem Mitteleuropas dar. Er ist Lebensraum zahlreicher seltener Arten und damit von großer Bedeutung für die Biodiversität.
- Erholungssuchende und Touristen finden Entspannung beim Wandern und Radfahren.
- Der nachwachsende Rohstoff Holz wird in Zeiten knapper werdender Ressourcen immer wichtiger.
- Bäume binden beim Wachstum CO², das der Atmosphäre entzogen wird und im Holz gebunden ist.
- Zahlreiche Arbeitsplätze im ländlichen Raum hängen direkt oder indirekt an der Forst- und Holzwirtschaft.
- Nicht zuletzt haben Wälder eine Schutzfunktion vor zahlreichen Naturgefahren. Neben Lawinen und Steinschlag, ist auch der Hochwasserschutz von zunehmender Bedeutung. Bei Starkregenereignissen bleibt viel Wasser in den Baumkronen hängen und verdunstet. Ein intakter Waldboden wirkt zusätzlich wie ein Schwamm.
- Von den 250.000 ha Bergwald in den Bayerischen Alpen sind zwei Drittel Schutzwald. Davon sind jedoch 13.000 ha in ihren wichtigen Funktionen beeinträchtigt. Dies liegt an der Überalterung der Bestände, stellenweise zu hohen Fichtenanteilen und verstärkten Problemen durch den Klimawandel. Neben Stürmen und Trockenheit wird auch die Bedrohung durch Borkenkäfer zunehmen. Wenn Altbestände zusammenbrechen und keine jungen Bäume darunter wachsen, vergrasen die Flächen und es kommt zu Erosion.
- Langfristig würde diese Entwicklung zu Sanierungsflächen führen, die pro Hektar über 500.000 Euro kosten.
- Nach dem Motto „Vorsorgen ist besser als Heilen“ will die Bergwaldoffensive (BWO) dies verhindern. Sie ist als Teil des Klimaprogramms 2020 von der Bayerischen Staatsregierung ins Leben gerufen worden und wird seit 2009 im Bereich des AELF Holzkirchen umgesetzt.
Die Bergwaldoffensive in Bayern
Die Bergwaldoffensive (BWO) verfolgt nach dem Grundsatz "Vorbeugen ist besser als Heilen" das Ziel, Bergwälder an den Klimawandel anzupassen und sie nicht zu Sanierungsfällen werden zu lassen. Hierzu plant die BWO in abgegrenzten Projektgebieten im Privat- und Körperschaftswald verschiedene forstliche Maßnahmen.
Bergwaldoffensive - Staatsministerium